IMPULS DES MONATS
Aktualisiert: 4. Feb. 2021
"So viel geredet und doch nicht viel gesagt!"
Sagt man das nicht gern den Politikern nach #nooffense?
In der letzten Zeit begegnet mir dieses Zitat häufiger, wenn es mal wieder um die Kommunikationspolitik in Bezug auf die Pandemie geht. Dabei lässt mich das Gefühl nicht los, dass die Menschen, die mir das gegenüber äußern, vergessen haben, weshalb sie den Kontakt zu mir aufgenommen haben. Dieselben Menschen haben mich um ein Erstgespräch gebeten, weil sie auf der Suche nach Unterstützung für ihre Herausforderungen im Unternehmen sind. Dreimal dürft Ihr raten, was häufig eines der Komplikationen in deren Veränderungsprozessen ist - Richtig, die eigene Kommunikation.
Dieses Zitat trifft also auch bestens auf die Unternehmenswelt zu. Viele von Euch werden es kennen. Stundenlange Fachmeetings, Projektboards, Vorstandssitzungen etc. und alle dienen hauptsächlich einem Ziel - Beschlüsse! Natürlich wird auch ausführlich aus den Projekten und dem laufenden Betrieb berichtet. Man beweihräuchert sich gern mit Projektfortschritten und Erfolgen aus der operativen Ebene. Was sichtlich weniger Spaß bereitet, ist die kritische Berichterstattung aus den einzelnen Teilen der Organisation. Wenn es beispielsweise mal wieder um Zeitverzug, Budgetknappheit oder Eskalationsnotwendigkeit in Projekten geht, wird es mitunter eine „lustige“ Diskussionsrunde, wo wahnsinnig viel geredet und doch nicht viel gesagt wird.
Verständlich, oder? Wer hört sich schon gern negative Berichte an? Wer mag sich schon gern positionieren und seinen Standpunkt vertreten, wenn er weiß, dass er sich auf Widerstand einstellen muss oder womöglich damit seinen eigenen Karriereweg gefährdet? Wer trifft schon gern Entscheidungen in schwierigen Zeiten eines Unternehmens, die sich auf die gesamte Belegschaft auswirken werden und soll diese im Nachgang auch noch an alle kommunizieren?
Meine Antwort darauf: Ich hoffe, dass möglichst viele Kompetenzträger das machen! Denn genau das ist es, was die Gesellschaft und Unternehmen benötigen. In herausfordernden Zeiten umso mehr. Sie müssen aufklären, die Belegschaft im Prozess mitnehmen und einbinden. Ggf. müssen einzelne Menschen besonders abgeholt werden, damit sie die Chance haben, die Entscheidungen oder das Vorgehen irgendwann zu akzeptieren. Kommunikation ist komplex, aber unabdingbar für einen guten Verlauf in Veränderungsprozessen. Insbesondere in solchen Ausnahmezeiten wie heute, die sich für uns alle als eine langanhaltende Stresssituation und Belastung herausstellt hat. Wichtig ist, den Fokus nicht zu verlieren und bei dem ganzen Reden nicht die entscheidenden Aussagen zu vergessen.